Samstag, 23. Juli 2016

Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler


Ein genialer Gartenkünstler wird wiederentdeckt: Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785–1871), eine der schillerndsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Seine nach englischem Vorbild angelegten Landschaftsparks in Bad Muskau/Łęknica (UNESCO Weltkulturerbe), Babelsberg (als Teil der Potsdamer Kulturlanschaft ebenfalls UNESCO Welterbe) und Branitz zählen zu den Höhepunkten europäischer Landschaftsgestaltung im 19. Jahrhundert. Diesen drei bedeutendsten Gartenanlagen des Fürsten und den damit verbundenen innovativen Ideen widmet die Bundeskunsthalle diese Ausstellung.

Die Ausstellung wandelt mit einem Gartenreich auf dem Dach der Bundeskunsthalle auf den Spuren Fürst Pücklers. Sie versucht die Stimmung und die Schönheit der einzigartigen Parkanlagen des Fürsten Pückler einzufangen. Als Höhepunkt im doppelten Sinn und als Hommage an den Fürsten wird ein begehbares Gartenreich auf dem Dach der Bundeskunsthalle angelegt: In der eigens nach den Pücklerschen Gestaltungsprinzipien inszenierten Gartenlandschaft erwartet die Besucherinnen und Besucher ein besonderes Gartenerlebnis – sie können inmitten von kunstvoll angelegten Baumgruppen, darunter Blutbuchen, Eichen, Espen und Robinien flanieren und sich in der ersten Blühperiode an einem Blumenmeer aus 42.000 Frühblühern, wie verschiedene Tulpensorten und Narzissen erfreuen.

Für das temporäre Gartenreich wird ebenfalls ein Wasserbassin nach den Vorbildern des Fürsten geformt und typische wie originelle Elemente aus den Parks integriert. Eine Nachbildung des Muskauer Rosary im „Pleasureground“, einem gartenkünstlerisch besonders fein gestalteten Gartenabschnitt im Übergang zwischen Haus und Park, wird ebenso zu finden sein wie eine Rosenlaube mit der Büste der weltberühmten Sopranistin Henriette Sontag oder die von glasierten Ziegeln umrandeten „Törtchenbeete“, die die Pücklerschen Gärten schmücken.

Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz, der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“ sowie dem Nationalen Institut für Kulturelles Erbe der Republik Polen.


Fürst Pückler war eien schillernde Figur: Reisender,Schriftsteller,Frauenheld,vor allem aber Gartenkünstler. Von 1815 bis 1845 plante und errichtete Hermann Fürst von Pückler-Muskau den Muskauer Park, welcher mit seiner märcherhaft schönen Gestaltung in aller Welt vorbildhaft wirkt. Der 35 m hohe Schlossturm bietet einen herrlichen Blick in die umgebende Landschaft.

Ausstellung:

Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler - www.bundeskunsthalle.de

Literatur:

Die Gärten der Künstler
Gärten der Künstler
von Jackie Bennett, Richard Hanson

Samstag, 16. Juli 2016

„Am Rande des Wahnsinns“ im Van Gogh Museum Amsterdam

Selbstporträt mit verbundenem Ohr und Pfeife (1889)
Selbstporträt mit verbundenem Ohr und Pfeife (1889)

Im Van Gogh Museum in Amsterdam ist eine Ausstellung zu sehen, die sich speziell dem Thema des Wahnsinns bei widmet: „Am Rande des Wahnsinns“.

Van Gogh Museum Amsterdam

"Dieser Mann wird entweder verrückt oder er lässt uns alle weit hinter sich“, prophezeite bereits Camille Pissarro. Vincent van Gogh.

Van Gogh, der in seinen Bildern "den Zauber des Alltäglichen zum Vorschein bringen" und "das verborgene Leben in den Dingen offenlegen" wollte, gerät bei seinen ständigen authentischen Versuchen "die Intensität des Erlebens gegen den monotonen Alltag" im Rahmen seiner Arbeit zu steigern und der dazu notwendigen "Auflösung des Gewöhnlichen" immer mehr in den Grenzbereich zum Wahnsinn. Sein Insistieren auf seine künstlerische Berufung und seine damit zusammenhängende kompromisslose Suche nach dem Paradies wird ihm schliesslich zum Verhängnis.

Im September 1888 zog Van Gogh in das Gelbe Haus und richtete es ein. Einen Monat später zog der Maler Paul Gaugin in seinem Gelben Haus bei Arles ein. Nach einem heftigen Streit mit Paul Gauguin schnitt sich van Gogh einen Teil seines rechten Ohres ab. Er wurde ohnmächtig ins Hospital von Arles gebracht.

Vincent van Gogh

Im Oktober 1888 folgte Paul Gauguin einem Vorschlag Vincent van Goghs, mit ihm im südfranzösischen Arles gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Die von Konflikten belastete Beziehung endete zwei Monate später mit dem nie völlig geklärten Vorfall, in dessen Verlauf van Gogh sich nach einem Streit mit Gauguin ein Stück seines Ohres abschnitt. Gauguin entfloh der für ihn unerträglichen Situation nach Paris.

"Ein Körnchen Verrücktheit ist das Beste in der Kunst"

Warum schnitt sich Vincent van Gogh sein Ohr ab? Die neue Ausstellung „Am Rande des Wahnsinns“ im Van Gogh Museum in Amsterdam, konzentriert sich auf dieses Thema. 25 Gemälde und Zeichnungen erzählen die Geschichte von van Goghs Kampf mit seiner seelischen Krankheit.

Zum ersten Mal im Van Gogh Museum zu sehen, das Meisterwerk „Felix Rey“ aus dem Puschkin-Museum in Moskau, ein Porträt von Van Goghs Arzt. Diese Sommer-Ausstellung ist vom 15. Juli bis zum 25. September 2016 geöffnet.

Literatur:

Van Gogh
Vincent van Gogh
von Steven Naifeh, Gregory White Smith

Vincent van Gogh
Vincent van Gogh
von Irving Stone



Donnerstag, 14. Juli 2016

»Museum Matterhorn« in Zermatt

»Museum Matterhorn« in Zermatt


Das »Matterhorn Museum« in Zermatt mit dem verschachtelten blauen Glasdach befindet sich zwischen der katholischen Pfarrkirche St. Mauritius und dem »Grandhotel Zermatterhof«.

Im Untergeschoss des Museums wurde ein Dorfplatz originalgetreu nachgebaut, mit Pfarrhaus, Säumerhaus, Bergführerhaus und Hotel sowie Wohnungen und Ställen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Selbsteine Kirche ist im Museum eingebaut, deren Raum über einen Spiegel-Effekt virtuell verdoppelt wird.

Skurrile und unheimliche Requisiten werden in Vitrinen ausgestellt, wie Schädel aus dem 16. Jahrhundert, oder das zerrissene Seil von der Erstbesteigung des Matterhorns. Am 14. Juli 1865 wurde das Matterhorn durch den Engländer Edward Whymper (1840-1911) erstmals bestiegen, wobei vier Bergsteiger aus seiner Gruppe abstürzten.

In der Wiener Zeitung »Neue Freie Presse« erschien am 4. August 1865 die Vermutung, das Seil sei nicht zerrissen, sondern durchschnitten worden, eine unhaltbare Anschuldigung, wie sich später erweisen sollte.

Weblink:

«Museum Matterhorn: Zermatlantis» - www.literaturundkunst.net