Posts mit dem Label Malerei werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Malerei werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 24. Juni 2023

Hieronymus Bosch - Visionen eines Genies

Hieronymus Bosch
Hieronymus Bosch: Visionen eines Genies

Das Werk von Bosch (1450–1516) mit seiner ausdrucksstarken Formsprache und ausschweifenden Fantasie hat bis heute nichts an seiner Faszination eingebüßt. Monster, Teufel und surreale Wesen bevölkern die Welt seiner Bilder und erregen bereits seit Jahrhunderten die Fantasie der Betrachter.

Im niederländischen sHertogenbosch lebte und arbeitete der Künstler.



Literatur:

Hieronymus Bosch
Hieronymus Bosch: Visionen eines Genies
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk

Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk

Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk von Stefan Fischer

Weblinks:

Zwischen Himmel und Hölle Die Kunst des Hieronymus Bosch - 3 Sat Kulturzeit



Samstag, 17. Juni 2023

»Das Jüngste Gericht« von Hieronymus Bosch


»Das Jüngste Gericht« auch das Weltgerichtstriptychon oder Weltuntergangs-Triptychon ist ein Gemälde von Hieronymus Bosch. Das Triptychon wird in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien ausgestellt.

Themen des Triptychons sind das Paradies, das Weltgericht und die Hölle. Die linke Tafel beginnt mit der Erschaffung von Eva, dem Sündenfall, der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies und dem Höllensturz der gefallenen Engel. Die Mitteltafel zeigt das sündige Treiben der Menschen, darüber ein düsteres Weltuntergangs-Szenarium mit rauchenden Ruinen und ohne Sonnenlicht und schließlich Christus als Weltenrichter auf dem Regenbogen mit den Engeln der Apokalypse, den zwölf Aposteln, Maria und Johannes dem Täufer und umringt von den Engelschören. Die dritte Tafel schließlich zeigt die vom Weltenrichter Verdammten und die Schrecken der Hölle.

Der niederländische Meister schuf eine spätgotische Apokalypse, die sich strikt an christlichen Moralvorstellungen orientiert, aber in der Ausgestaltung mit Monstern, Dämonen, Fabelwesen und hybriden Kreaturen nach wie vor einzigartig ist – Action, Sex und Gewalt in apokalytischen Variationen.

Bei vielen Bildern Boschs sind dämonische Figuren und Fabelwesen eingearbeitet. Immer wieder sind menschliche Wesen mit Tierköpfen von Fischen, Vögeln, Schweinen oder Raubtieren ausgestattet, hässliche Gnome und Monster bevölkern die Bilder. Ihnen gemein ist, dass sie zu denen gehören, die wehrlose Menschen quälen oder sie der Verdammnis zuführen.

Bestiarien sind allegorische Tierbücher, die wirkliche und fantastische Tiere beschreiben und ihre tatsächlichen oder vermeintlichen Eigenheiten typologisch herauszustellen suchen.

Dass Bosch Bestiarien kannte und schätzte, spiegeln einige seiner Bilder wider. Immer wieder tauchen dort reale, in Europa bekannte oder aus exotischen Lebensräumen stammende Tiere auf. Die Weiterentwicklung von Fabelwesen zu furchterregenden Kreaturen geht aber im Wesentlichen auf Bosch zurück. Er wollte das Böse in den Menschen sichtbar machen.

Das Gemälde ist eine düstere Allegorie: Der Mensch ist am Ende. Fabelwesen haben die Regentschaft übernommen, welche darauf achten, daß er mitkriegt, was er angerichtet hat.


Literatur:

Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk
Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk
von Stefan Fischer


Blog-Artikel:

Hieronymus Bosch 500. Todestag

Samstag, 18. Februar 2023

Vermeer-Ausstellung Rijksmuseum Amsterdam


Johannes Vermeer (1632-1675) lebte und arbeitete in Delft. Sein Werk ist insbesondere bekannt für seine beschaulichen, introvertierten Innenraumszenen, seine beispiellose Inszenierung von hellem, farbenfrohen Licht und seinen überzeugenden Illusionismus. Jan Vermeer van Delft schuf in seinem Leben nur 37 Gemälde. Im Gegensatz zu Rembrandt hat Vermeer mit etwa 35 Gemälden ein auffallend kleines Œuvre hinterlassen.

Das Rijksmuseum Amsterdam widmet dem Delfter Maler Johannes Vermeer eine beachtenswerte Übersichtsschau. Nie war mehr Vermeer: Amsterdam lockt mit einer einmaligen Ausstellung mit Leihgaben aus aller Welt wird dies die bislang größte Vermeer-Ausstellung.

In der bisher größte Vermeer-Ausstellung sind 28 der noch bekannten 37 Werke zu bestaunen. Nach heutiger Kenntnis umfasst Vermeers Werk lediglich um die 37 Gemälde.

Das Rijksmuseum präsentiert in der Schau vier Meisterwerke Vermeers aus dem eigenen Besitz, darunter das weltberühmte Milchmädchen und Straße in Delft. Dazu sind Leihgaben aus dem Mauritshuis zu sehen, wie das ikonische Mädchen mit dem Perlenohrring oder die Ansicht von Delft.

Die Frick Collection aus New York steuert unter anderem die Gemälde Der Soldat und das lachende Mädchen sowie Die unterbrochene Musikstunde bei. Ebenfalls aus New York kommt Die Lautenspielerin (Metropolitan Museum of Art), aus Washington die Frau mit Waage (National Gallery of Art) und aus Irland die Briefschreiberin und Dienstmagd (National Gallery of Ireland, Dublin).

Auch aus deutschen Sammlungen werden Gemälde von Vermeer zur Verfügung gestellt: Der Geograph, eine Leihgabe vom Städel Museum in Frankfurt am Main, und das gerade erst restaurierte Gemälde Briefleserin am offenen Fenster aus der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Berlin steuert zu dieser Jahrhundertausstellung seine beiden Werke von Vermeer aus dem Besitz der Gemäldegalerie/Staatliche Museen zu Berlin bei: Das Glas Wein und die Junge Dame mit Perlenhalsband. Der Meister der stillen Magie Sein Gesamtwerk ist klein, sein Ruhm riesengroß. Und das „Mädchen mit dem Perlenohring“ ist die Mona Lisa unter den Gemälden.

Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit von Rijksmuseum Amsterdam mit dem Mauritshuits in Delft und dem Frick Collection aus New York.



Samstag, 28. Januar 2023

»Anbetung der Heiligen Drei Könige in einer Winterlandschaft«

Anbetung der Heiligen Drei Könige in einer Winterlandschaft


»Anbetung der Heiligen Drei Könige in einer Winterlandschaft« (1567)
Pieter Bruegel der Ältere (1526/1530–1569)

Sammlung Oskar Reinhart. Öl auf Leinwand. 35 x 55 cm

Die hier interpretierte biblische Szene der Anbetung der Heiligen Drei Könige wird zu einem ungewöhnlichen Ereignis im Leben einer flämischen Kleinstadt.

Die zentrale Episode, die sich auf die Geburt Christi bezieht, spielt sich nicht in der Mitte, sondern an der Seite ab und geht zwischen vielen anderen Ereignissen fast verloren.

Auch die exotische Kamelkarawane mit reichen Geschenken für das Christkind geht in der Menge unter. Die Einwohner der Stadt staunen über das Erscheinen dieser Fremden, die sich so respektvoll vor Maria und dem Kind verneigen.

Doch das stört den alltäglichen Rhythmus ihres Lebens nicht und die Straßen sind voller winziger Gestalten, die alle ihren üblichen Beschäftigungen nachgehen: Manche hacken Holz, manche tragen Wasser, andere machen sich auf den Weg zur Jagd.

Brueghels Realismus wird auch in der Behandlung der Natur deutlich. Die Handlung findet im Winter statt und die Dächer und der Boden sind schneebedeckt, das Wasser gefroren, während sich die kahlen Bäume und Vögel auf den Ästen scharf vom Himmel abheben.

Bruegels Liebe zu seiner Heimat, die er zu verschiedenen Jahreszeiten zu zeigen suchte, nimmt die Errungenschaften der flämischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts vorweg.

»Winterlandschaft mit Eisläufern« von Hendrick Avercamp



»Winterlandschaft mit Eisläufern« von Hendrick Avercamp

Rijksmuseum Amsterdan


 

Im Mittelalter war während der »Kleinen Eiszeit« das Eislaufen auf den zugefrorenen Kanälen Volkssport einer breiten Bevölkerung. 

Winterlandschaften mit Eisläufern gehören zu den bevorzugten Sujet flämischer und niederländischer Maler. Künstlerische Darstellungen solcher Szenen sind nur aus der Zeit zwischen 1565 und 1640 bekannt.

Zu den Malern, welche Winterlandschaften mit Eisläufern gemalt haben, zählte der niederländische Maler Hendrick Averkamp (1585 - 1634). Von 1614 bis 1634 schuf Hendrick Avercamp vor allem eine Vielzahl an beeindruckenden Winterlandschaften.

Die frühen Landschaften von Avercamp haben vorherrschend berichtenden Charakter.

Seine Bilder sind bunt und lebhaft und zeichnen sich durch Volkstümlichkeit aus, weshalb er viele seiner Zeichnungen, von denen einige später mit Aquarellfarbe coloriert wurden, verkaufen konnte.

Samstag, 8. Januar 2022

»Der romantische Blick« - Ausstellung im Museum Fürstenfeldbruck

Museum Fürstenfeldbruck

Das Museum Fürstenfeldbruck zeigt die Ausstellung »Der romantische Blick« mit Werken von Caspar David Friedrich, Carl Rottmann, Franz Ludwig Catel, Johan Christian Dahl.

Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Werke der noch nie ausgestellten Sammlung Maibaum Lübeck, die Landschaftsbilder bedeutender romantischer Maler versammelt. Knapp 50 wenig bekannte Werke von über zwanzig Künstlern vorwiegend aus Deutschland und Skandinavien thematisieren existentielle Gefühle wie Sehnsucht, Unendlichkeit oder Melancholie. Die gezeigten Werke dokumentieren die romantische Gegenposition dieser Umbruchszeit um 1800. Aufklärung und Französische Revolution hatten ein rationales Weltbild geschaffen, dem viele Künstler Gefühl und Emotion entgegensetzen wollten.

Die stilistischen Mittel der romantischen Künstler sind vielschichtig und individuell. Die Gemälde der Sammlung Maibaum Lübeck zeigen, wie die Maler ihre Umwelt und sich selbst wahrnahmen. Die Nacht, das Meer, Gebirgslandschaften, Wälder und die Dualität des Lichts wurden zu Topoi der romantischen Landschaftsmalerei. Carl Gustav Carus thematisiert etwa die Melancholie einer Mondnacht, Carl Blechen weckt die Sehnsucht nach neuen Welten, Caspar David Friedrich erklärt die Einsamkeit zum Kult.

Der Schwerpunkt der Sammlung Maibaum Lübeck liegt in der Zeit zwischen 1780 und 1840. Mit einem Bestand von etwa 500 Objekten von 173 Künstlern und ihrem Fokus auf der Romantik des Nordens gilt sie als einzigartig. Große Wertschätzung erfährt die Sammlung auch durch Leihgaben an bedeutende Museen. In Fürstenfeldbruck wird erstmals eine umfangreichere Auswahl der beeindruckenden Werke der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Sammler-Ehepaar selbst bleibt im Hintergrund, der Name Maibaum bezieht sich auf einen Freund der Familie.

Samstag, 6. November 2021

»GOYA« in der Fondation Beyeler

»GOYA« in der Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler zeigt eine umfassende Retrospektive des spanischen Malers Francisco de Goya, die Francisco de Goyas malerisches Welttheater mit Dutzenden von Werken aus spanischen Museen in Szene setzt. .

Die Fondation Beyeler widmet Francisco de Goya (1746–1828) eine der bisher bedeutendsten Ausstellungen. Goya war einer der letzten grossen Hofkünstler und der erste Wegbereiter der modernen Kunst. Er ist sowohl als Maler eindrücklicher Porträts als auch Erfinder rätselhafter persönlicher Bildwelten bekannt geworden. Gerade aus dieser unauflösbaren Widersprüchlichkeit bezieht Goyas Kunst ihre magische Faszination.

Goyas mehr als 60 Jahre währender Schaffensprozess umfasst den Zeitraum vom Rokoko bis zur Romantik. Der Künstler stellte Heilige und Verbrecher, Hexen und Dämonen dar, um das Tor zu Welten aufzustossen, in denen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Goya ist in seiner Kunst der scharfsinnige Beobachter des Dramas von Vernunft und Unvernunft, von Träumen und Albträumen.

»GOYA« in der Fondation Beyeler Es ist gelungen, für die Ausstellung rund 70 Gemälde und über 100 meisterhafte Zeichnungen und Druckgrafiken zu versammeln. Diese laden die Besuchenden zu einer Begegnung mit dem Schönen wie auch dem Unfassbaren ein. Selten gezeigte Gemälde aus spanischem Privatbesitz werden in der Fondation Beyeler erstmals mit Schlüsselwerken aus den renommiertesten europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint.

Die dem spanischen Hofmaler gewidmete Ausstellung wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem »Museo Nacional del Prado« in Madrid organisiert.

Die Ausstellung dauert vom 10. Oktober 2021 bis 23. Januar 2022.

Samstag, 26. Juni 2021

Die Geraer Dix-Sammlung

Otto-Dix-Haus in Gera

Das Otto-Dix-Haus in Gera ist das Geburtshaus des Malers Otto Dix, es steht am Mohrenplatz 4. Das denkmalgeschützte Haus wurde 1991, zum 100. Geburtstag von Otto Dix, ein Kunstmuseum, das auf zwei Etagen ausstellt.

Die Kunstsammlung Gera beherbergt 400 Arbeiten auf Papier und Gemälde von Otto Dix. Darunter befinden sich Hauptwerke aus allen Schaffensphasen: von den impressionistischen Anfängen des Volksschülers in der Thüringer Landschaft bis zum letzten Selbstporträt mit Enkelin Marcella aus dem Todesjahr 1969.

Blick auf Untermhaus, 1907, Öl auf Leinwand

Das Otto-Dix-Haus präsentiert neben den eigenen Beständen auch hochrangige Dauerleihgaben der Otto-Dix-Stiftung Vaduz. Die grafische Sammlung umfasst Skizzenbücher aus der Jugendzeit, Aquarelle und Zeichnungen der 20er- und 30er-Jahre sowie das Meisterwerk des Kriegszyklus mit 50 Radierungen (1924) und späte Farblithografien. Einzigartig sind 48 gezeichnete Feldpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg.

Die Geraer Dix-Sammlung ermöglicht einen charakteristischen und zugleich spezifischen Überblick über die Werke von Otto Dix.


Weblinks:

Kunstsammlung Gera / Otto-Dix-Haus - www.gera.de

Otto Dix 125. Geburtstag - www.gera.de

Literatur:

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
von Olaf Peters

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
von Ingo F. Walther und Eva Karcher

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk

Otto Dix. Zum 100. Geburtstag, 1891-1991
von Wulf Herzogenrath

Dienstag, 16. Februar 2021

»Der Kampf zwischen Karneval und Fasten« von Peter Bruegel d.Ä.

Der Kampf zwischen Karneval und Fasten

Pieter Bruegel der Ältere revolutionierte die Landschafts- und Genremalerei und ist für den Reichtum seiner Bilderwelt sowie seine scharfsinnige Beobachtungsgabe der menschlichen Spezies bekannt.

Das Gemälde »Der Kampf zwischen Karneval und Fasten« ist ein 1559 entstandenes, 118 cm × 164,5 cm großes Ölgemälde Pieter Bruegels des Älteren. Als Kampf zwischen Fasching und Fasten gehört es zur Bruegelsammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien im Saal 10.

Bruegel: Die Hand des Meisters

Das Gemälde stellt eine für Bruegel typische Ortszene dar, in der sich Menschen auf einem Dorfplatz versammeln.

Samstag, 16. Januar 2021

»Die Jäger im Schnee« von Pieter Bruegel dem Älteren

Die Jäger im Schnee

»Die Jäger im Schnee« ist ein 1565 entstandenes 117 × 162 cm großes Jahreszeitenbild von Pieter Bruegel dem Älteren und das erste bekannte europäische Großgemälde mit Schnee bzw. als erstes Winterbild der Kunstgeschichte. Es gehört zur Sammlung des »Wiener Kunsthistorischen Museums« und ist auch bekannt als »Heimkehr der Jäger«.

Ein Bild des tiefen Winters: Die Landschaft ist tief verschneit, die Sonne ist offenbar untergegangen oder durch Wolken verdeckt. Die in dunklen Erdfarben gehaltenen Jäger mit ihren Hunden wenden dem Betrachter den Rücken zu, die Figuren werfen keine Schatten.

Der Winter kann als eine kalte Jahreszeit betrachtet werden, der Schlaf und Tod bringt, was sicher seine Berechtigung hat, wenn man die auf der Winterjagd erfolglosen Jäger nur mit einem Fuchs nach Huase kommen sieht und auch wenn man sich die Härte des Lebens im Winter damals vor Augen führt. Man muss sich nur die kalten Häuser der Dorfbewohner vorstellen, aber dennoch gibt es auch die Eistänzer, die Eisrutscher, Eisgleiter, die damaligen Schlittschuhläufer, die ausgelassene Winterfeude ebenso vermitteln wie das Weiß des kalten Schnees.

Den Betrachter verblüfft hier insbesondere die in dieser Zeit eher ungewöhnliche Aufmerksamkeit, die der nicht idealisierten Natur ohne Bezug auf eine religiöse oder andere Ikonologie geschenkt wird.
Diese Serie, eine Metapher der Vergänglichkeit, prägt einen Wendepunkt in der westlichen Kunstgeschichte.

Ein Gemälde mit einer speziellen Komposition: Die Baumreihe, die die Jäger und Hunde entlangstapfen, markiert den Beginn einer Diagonale bis zu den schroffen Bergen an der rechten oberen Ecke, an deren Fuß eine Burg steht. In der rechten unteren Ecke stehen eine Wassermühle mit eingefrorenem Rad und eine Brücke, die von einer Reisigsammlerin überquert wird. Ganz links vor einem Wirtshaus haben Bauern ein Feuer entfacht, um ein Schwein zu sengen.

Noch einmal ist Feuer zu sehen: In der Diagonale zwischen Jägern und Gebirge (linke obere Bildhälfte) brennt ein Schornstein. Ein gewundener Flusslauf zieht den Blick vorbei an Details, etwa Schlittschuhläufern oder einer Kirche, bis links oben zu einer Stadt an einer Meeresbucht. Nicht nur die Wasserflächen im Dorf sind zugefroren, sondern auch die Bucht, was an der grünlichen Farbe und den Menschen und Fuhrwerken darauf deutlich wird.

Nahe der Bildmitte ist eine Vogelfalle aufgestellt und im Bildvordergrund drückt die Schneelast einen Brombeerstrauch nieder.

Im Jahre 1565 begann Bruegel mit der Ausführung meisterhafter Jahreszeitenbilder für den Antwerpener Händler und Sammler Nicolaes Jonghelinck.

Fünf Werke dieser Serie haben die Jahrhunderte durchquert und sind uns erhalten geblieben: »Der düstere Tag, »Die Heimkehr der Herde und »Die Jäger im Schnee« (alle drei gehören zur Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien), »Die Kornernte« (»Métropolitan Museum« New York) und »Die Heuernte« (Nostitz-Kollektion).

Den Betrachter verblüfft hier insbesondere die in dieser Zeit eher ungewöhnliche Aufmerksamkeit, die der nicht idealisierten Natur ohne Bezug auf eine religiöse oder andere Ikonologie geschenkt wird. Diese Serie, eine Metapher der Vergänglichkeit, prägt einen Wendepunkt in der westlichen Kunstgeschichte.

Diese Periode (zwischen 1562 und 1566) war in den Niederlanden von der Kleinen Eiszeit gekennzeichnet, die mehrere besonders harte und lang andauernde Winter hervorbrachte und die Gemüter auch von Künstlern wie Bruegel dem Älteren nachhaltig beeinflusste.

Die Mehrzahl seiner verschneiten Landschaften geht nach dem Vorbild dieser Anbetung der Könige im Schnee, wo der Maler obendrein die vom Himmel fallenden Schneeflocken darstellt, auf die Zeit um 1565 zurück.

Weblinks:

Die Jäger im Schnee - Wikipedia

Der Winter nach Bruegel - Royal Museums of Fine Arts of Belgium


Video:

Heimkehr der Jäger - Youtube Literatur:

Bruegel
Bruegel
von Emile Michel und Victoria Charles

Bruegel: Die Hand des Meisters Bruegel: Die Hand des Meisters von Sabine Pénot und Elke Oberthaler

Samstag, 24. Oktober 2020

Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner

Monet bis Picasso

Die Kunstsammlung von Herbert und Rita Batliner ist eine der größten und bedeutsamsten Privatsammlungen Europas. Die Sammlung umfasst insgesamt ca. 500 Kunstobjekte und reicht von wichtigen Werken des Impressionismus und Fauvismus über den deutschen Expressionismus und das Bauhaus bis zur russischen Avantgarde, von Pablo Picasso bis zu Werken der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Albertina in Wien besitzt mit der »Sammlung Batliner« eine der bedeutendsten Kollektionen zur Malerei der Klassischen Moderne in Europa. Die »Sammlung Batliner« ist eine eigene Dauerausstelllung in der Wiener Albertina gewidmet.

Den Ausgangspunkt der permanenten Aufstellung bilden die Künstler des Impressionismus und des Post-Impressionismus wie Monet, Renoir, Degas, Cézanne, Toulouse-Lautrec und Gauguin. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Deutschen Expressionismus mit den Künstlergruppen »Die Brücke« und »Der Blaue Reiter« sowie auf der Neuen Sachlichkeit mit Werken von Wacker, Sedlacek und Hofer.

Die Avantgarde-Kunst Österreichs wird durch Werke von Kokoschka sowie Gemälde von Egger-Lienz verdeutlicht.


Die Vielfalt der russischen Avantgarde illustrieren Gemälde von Gontscharowa, Malewitsch und Chagall. Zahlreiche Werke Picassos bilden den krönenden Abschluss: Von seinen frühen kubistischen Bildern über die reifen Werke der 1940er Jahre und hervorragende, bislang nicht ausgestellte Druckgrafiken bis hin zu seinem experimentellen Spätwerk sind Meisterwerke zu sehen.

Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien


Wie wäre es mit einer erfrischenden Pause am Ufer von Monets Seerosenteich? Besser ist sicher gleich der Besuch des Original in der Dauerausstellung.

Und nicht zu vergessen, der »Der Seerosenteich« von Claude Monet.

Weblink:

Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner - www.albertina.at

Literatur:

Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
von Friedemann Malsch

Samstag, 5. September 2020

»Der Triumph des Todes« von Pieter Bruegel dem Älteren

Der Triumph des Todes, c.1562 - c.1563 - Pieter Bruegel der Ältere

»Der Triumph des Todes« ist ein Gemälde des flämischen Malers Pieter Bruegel der Ältere. Es entstand um das Jahr 1562 in Ölfarben auf Holz und ist heute im »Museo del Prado« in Madrid ausgestellt.

»Der Triumph des Todes« ist ein Thema der europäischen Kulturgeschichte seit dem Mittelalter, vor allem in der Bildenden Kunst. Bruegels 117 Zentimeter hohe und 162 Zentimeter breite Darstellung ist eingebettet in ein Landschaftspanorama.

Hier zeigt der Künstler in vielen Einzelheiten das Szenario, in dem der Tod über Irdisches siegt: Der Himmel ist schwarz gefärbt vom Qualm brennender Städte. Im Hintergrund ist ein Teil des Meeres zu sehen; dort schwimmt kein taugliches Schiff mehr, nur halb versunkene Wracks. Überall sind Leichen verstreut. Den wenigen noch Lebenden nähert sich eine

Samstag, 15. August 2020

»Sixtinische Madonna« von Raffael


Die »Sixtinische Madonna« von Raffael ist eines der berühmtesten Gemälde der italienischen Renaissance. Es befindet sich in der Gemäldegalerie »Alte Meister« in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, nachdem es 1754 von König August III. aus einem Kloster in Piacenza angekauft worden war. Das Gemälde hatte schon eine wechselvolle Geschichte hinter sich, als es in Dresden angekommen war.

Das Marienbildnis wurde in den Jahren 1512/1513 von Raffaello Santi für den Hochaltar der Klosterkirche San Sisto in Piacenza geschaffen. Es handelt sich um ein von Papst Julius II. in Auftrag gegebenes Werk, welches den Sieg des Papstes über die in Italien eingefallenen Franzosen feiert und aus Anlass der Einverleibung der Stadt Piacenza in den Kirchenstaat (1512) gestiftet wurde.


In der Klosterkirche wurden die Reliquien der Heiligen Barbara und Sixtus II. verwahrt. Beide sind auf dem Gemälde abgebildet; dem heiligen Sixtus wurde das Kloster geweiht. Nach ihm ist letztendlich Raffaels Madonnenbildnis benannt. Zudem hatte sich der Onkel von Papst Julius II., Papst Sixtus IV., einst nach dem heiligen Sixtus benannt und somit war das Werk eine Ehrerweisung innerhalb der Familie Della Rovere, der Neffe und Onkel entstammten.

August III. von Polen-Sachsen, ein großer Kunstsammler, hatte sich bereits im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts vergeblich darum bemüht, ein anderes Gemälde Raffaels, die »Madonna von Foligno«, zu erwerben. Als ihm zu Ohren kam, daß die Mönche von San Sisto zur Finanzierung der Renovierung ihres Klosters bereit seien, die »Sixtinische Madonna« zu verkaufen, begannen zweijährige Verhandlungen, deren Ergebnis Papst Benedikt XIV., sowie der Herzog von Parma, Philipp, zustimmten. Als Verkaufspreis wird die damals enorme Summe von 25.000 Scudi vermutet.

Im Januar 1754 wurde das Gemälde von August III. erworben und in seine Sammlung nach Dresden gebracht, wo es am 1. März 1754 ankam und heute immer noch zu besichtigen ist. Im Kloster San Sisto in Piacenza wurde eine bereits 1730 von Pier Antonio Avanzini angefertigte Kopie des Bildes aufgestellt

Die »Sixtinische Madonna« ist eines der besten Marienbildnissen von Raffael Santi, der sich 1512 auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskunst befand.

Video:

Raffael - Ein sterblicher Gott - www.arte.tv

Samstag, 8. August 2020

Louvre erstes öffentliches Museum Frankreichs

Louvre in Paris

Der Louvre, ein ikonenhaftes Denkmal und zentrales Wahrzeichen von Paris, ist das weltweit größte Museum mit mehr als 35.000 historischen und künstlerischen Objekten.

Die Kusntsammlung des Louvre umfasst ungefähr 380.000 Werke, von denen etwa 35.000 Exponate auf einer Fläche von über 60.000 m² präsentiert werden. Damit ist das Museum, flächenmäßig betrachtet, das drittgrößte Museum der Welt. Besonders hervorzuheben ist die Qualität der griechischen und römischen Antikensammlungen, der Abteilungen der italienischen Renaissancemalerei und der flämischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie der französischen Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts.


Acht Millionen Menschen besuchen den Louvre jedes Jahr, damit beschäftigt, die Glaspyramide auf dem Hauptplatz, Leonardo da Vincis "Mona Lisa" und Jacques-Louis Davids "Die Krönung von Napoleon" - die endlosen und inspirierende Schätze innerhalb des Museums - zu entdecken und anzusehen.

Von der antiken "Venus von Milo" über die weltberühmte "Mona Lisa" bis hin zu Watteaus "Pierrot" - kein anderes Museum der Welt verfügt über eine solche überwältigende Vielfalt an Kunstwerken aus unterschiedlichsten Epochen und Ländern.


Als der Königshof 1682 mit Ludwig XIV. nach Versailles umzog, verwahrloste der Bau. Die Französische Revolution bescherte dem Louvre eine neue Bedeutung als dem ersten öffentlichen Museum Frankreichs.

Die französische Nationalversammlung legte in einem Dekret vom 26. Mai 1791 fest, dass in diesem Palast auch bedeutende Werke der Wissenschaften und der Kunst gesammelt werden sollten.


Das Museum wurde am 10. August 1793 eröffnet. Hier wurden die Kunstschätze des Königs und des Adels zusammengetragen, sofern sie nicht geplündert oder verkauft worden waren.


Weblink:

Louvre-Museum - www.louvre.fr



-->

Sonntag, 12. Juli 2020

Uffizien zählen zu den berühmtesten Kunstsammlungen

Uffzien in Florenz

Die Uffizien - italienisch uffizi: Ämter - sind eine berühmte Galerie in der Innenstadt von Florenz, die eine Sammlung berühmter Gemälde - vor allem italienischer, aber auch niederländischer und deutscher Maler - und antiker Skulpturen beherbergt. Sie zählen mit Werken der Malerei und Plastik, besonders der florentinischen Renaissance, zu den berühmtesten Kunstsammlungen der Welt.

Galerie der Uffizien
Galerie der Uffiziene

Als die Uffizien in Florenz gebaut wurden, waren sie als Bürogebäude für Beamte und Behörden gedacht - "uffici" bedeutet auf Italienisch "Büros". Daran, dass die Galerie im Obergeschoss mit Bildern und Skulpturen von der Antike bis zum Spätbarock einmal eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt sein würde, dachte im 16. Jahrhundert niemand.

Uffzien in Florenz

Die »Galleria degli Uffizi« - wie die Uffizien auch genannt werden - beherbergt die weltberühmte und älteste Gemäldesammlung der Welt, und in den einstigen Amtsräumen sind in 45 Sälem etwa 2.000 Kunstobjekte zu besichtigen. Die Galerie im Obergeschoss mit Werken der Malerei und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock gilt als eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt. Weblink: Galerie der Uffizien
Galerie der Uffiziene
von Gloria Fossi

Samstag, 4. Juli 2020

Angelika Kauffmann-Ausstellung in der »Royal Academy of Arts« in London

Angelica Kauffmann by Angelica Kauffmann.jpg

Angelika Kauffmann (1741–1807) war die berühmteste Künstlerin im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit. Kauffmann wirkte in England, besonders als erstes weibliches Mitglied der »Royal Academy of Arts«. Sie gilt als wegweisende Historienmalerin, modemachende Porträtistin und Verfechterin eines neuen Männlichkeitsideals.

Die Ausstellung in der »Royal Academy of Arts« in London widmet Angelika Kauffmann (1741–1807) nun eine große Überblicksausstellung. Unter den etwa 100 Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen werden etliche erstmals öffentlich gezeigt. Auch Druckgrafik und Kunsthandwerk nach Motiven Kauffmanns lassen eine Zeit aufleben, in der es hieß: „Die ganze Welt ist verrückt nach Angelika“!

Johann Gottfried von Herder

Die laut Johann Gottfried Herder „vielleicht kultivierteste Frau in Europa“ war eine weltoffene Künstlerin des Klassizismus von europäischem Rang. Bewundert für ihr künstlerisches Talent, ihre umfassende Bildung und ihren vorbildlichen Charakter, durchlief Kauffmann eine für Frauen damals beispiellose Karriere. Sie trat mit bemerkenswerten Frühwerken in Erscheinung, ließ sich in Italien ausbilden und kam in London als Historien- und Bildnismalerin zu Ruhm und Reichtum. Schließlich eröffnete die kluge, sehr gut vernetzte Geschäftsfrau in Rom eines der bestbesuchten Ateliers ihrer Zeit.

Die als Wunderkind gefeierte Schweizerin – die von 1741 bis 1807 lebte – hatte erste Erfolge in London und arbeitete später in Rom. Ihre Werke hatten einen regelrechten Kauffmann-Kult ausgelöst,

Vom englischen Hof gefördert, setzte sie sich früh als Porträtistin und Historienmalerin durch und erhielt Aufträge aus ganz Europa. Leihgeber der Ausstellung sind unter anderem Queen Elizabeth II., das British Museum und das Victoria-and-Albert-Museum in London, die Eremitage in St. Petersburg und die Uffizien in Florenz.


Vom 25. Juni bis 20. September 2020 wird die Ausstellung in der »Royal Academy of Arts« in London, gezeigt. Die Ausstellung war vorher bereits vom 30. Januar bis zum 24. Mai 2020 im Museum Kunstpalast im Ehrenhof 4-5 in Düsseldorf zu sehen.

Weblink:

Angelika Kauffmann. Künstlerin, Powerfrau, Influencerin -

Literatur:

Verrückt nach Angelika Kauffmann
Verrückt nach Angelika Kauffmann
von Bettina Baumgärtel

Samstag, 27. Juni 2020

»Salvador Dalí und Hans Arp - Die Geburt der Erinnerung« im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck

Ausstellungsansicht: Porträts von Dalí und Arp

»Salvador Dalí und Hans Arp - Die Geburt der Erinnerung« im Arp Museum im Bahnhof Rolandseck.

Der exzentrische Salvador Dalí ist der bis heute weltweit bekannteste Surrealist. Erstmals zeigt die Ausstellung anhand von hochkarätigen Werken aus internationalen Museen und Sammlungen bisher unbeachtete Parallelen zwischen ihm und dem Vorreiter der Abstraktion in der modernen Kunst – Hans Arp.

Hans Arp war ein deutsch-französischer Maler, Grafiker, Bildhauer und Dichter. Arp beeinflusste mit seinem Werk wichtige europäische Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts. Der Künstler war seit 1911 Mitglied der expressionistischen Künstlervereinigung "Blauer Reiter" und ab 1916 zentrale Figur der "Dada"-Bewegung.



Es gibt interessante autobiografische Parallen im Leben von Salvador Dali und Hans Arp. In Paris trafen 1929 der jüngere Dalí, der mit akademischem Pinselstrich seine surrealen Visionen ins Bild setzte, und der zu dem Zeitpunkt bereits etablierte Lyriker, Maler und Bildhauer Arp aufeinander. Prägend war für beide André Bretons surrealistisches Manifest, das eine Kunst propagiert har, die aus dem Unterbewusstsein gespeist wird und die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit aufhebt.

Ein Jahrzehnt lang nahmen beide Künstler gemeinsam an zahlreichen Ausstellungen und Aktionen teil. Sowohl Arp als auch Dalí arbeiteten mit den gestalterischen Prinzipien der Metamorphose und der Transformation. Beide fügen Mensch, Natur und Dingwelt zu fantastischen Wesen. Gegenstände werden aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgenommen und in neue Kontexte gesetzt.

In dieser Zeit entwickeln sie aber auch ihre jeweils unterschiedliche charakteristische Formensprache. Während Dalí sich der vermeintlich wiedererkennbaren, naturalistischen Darstellung verschrieb, trieb Arp den abstrakten Surrealismus voran. Gleichzeitig verbindet eine rätselhafte Symbolik Arps lyrische Texte mit den Gemälden Dalís, wie die Ausstellung zeigt.

Die Ausstellung »Salvador Dalí und Hans Arp - Die Geburt der Erinnerung« im Bahnhof Rolandseck dauert vom 16. Februar 2020 bis zum 10. Januar 2021.


Weblink:

Salvador Dalí und Hans Arp - arpmuseum.org

Salvador Dalí Biografie - Biografien-Portal

Salvador Dali.org

Samstag, 20. Juni 2020

Edward Hopper-Ausstellung in der Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler ist wieder täglich geöffnet

In ihrer Frühjahrsausstellung 2020 hat die »Fondation Beyeler« in Riehen bei Basel Werke von Edward Hopper (1882–1967), einem der bedeutendsten amerikanischen Maler des 20. Jahrhunderts gezeigt. (Museumswelt berichtete Anfang Februar). Die »Edward Hopper«-Ausstellung wurde bis zum 20. September 2020 verlängert.

Hopper wurde in Nyack, New York, geboren. Nach einer Ausbildung zum Illustrator studierte er bis 1906 Malerei an der »New York School of Art«. Neben der intensiven Beschäftigung mit deutscher, französischer und russischer Literatur boten besonders Maler wie Diego Velázquez, Francisco de Goya, Gustave Courbet und Édouard Manet dem jungen Künstler wichtige Orientierungspunkte.

Den Schwerpunkt der Ausstellung in der Fondation Beyeler bilden Hoppers ikonische Darstellungen der unendlichen Weite amerikanischer Landschaft und Stadtlandschaft. Es handelt sich dabei um ein Thema, das bisher kaum in den Fokus von Ausstellungen zu Edward Hopper gerückt wurde, aber von zentraler Bedeutung für das Verständnis und die Rezeption seines Werks ist. Die Ausstellung umfasst Aquarelle und Ölgemälde der 1910er- bis 1960er-Jahre und gewährt damit einen umfänglichen und spannenden Einblick in den Facettenreichtum der Hopper’schen Malerei.

Die Retrospektive wird von der »Fondation Beyeler« in Kooperation mit dem »Whitney Museum of American Art«, New York, in dessen Beständen sich die weltweit grösste Hopper-Sammlung befindet, organisiert



Weblink:

Edward Hopper - www.fondationbeyeler.ch

Blog-Artikel:

Edward Hopper in der Fondation Beyeler - Museumswelt-Blog

Samstag, 13. Juni 2020

»Cezanne und Paris«- Ausstellung im Musée du Luxembourg

Ausstellung zeigt Cézanne als Maler von Paris

Paul Cezanne verbrachte rund die Hälfte seines künstlerischen Lebens in der französischen Hauptstadt. Welchen Einfluss hatten die Metropole und das Künstlermilieu auf die Malerei Cézannes? Fragen, die die Ausstellung stellt, auf die es jedoch nicht immer eindeutige Antworten gibt, denn Cézanne war verschlossen und ein Schweiger.

Die rund 80 Gemälde und Zeichnungen, die im Pariser »Musée du Luxembourg« hängen, geben teilweise Aufschluss. Nicht die bunte Welt der Pariser Künstlerbohème interessierte ihn, nicht das bunte Treiben in den Kabaretten und auch nicht das Großstadtflair. Paris als Stadt interessierte den Maler nicht, wie der Kurator erklärte: "Cézanne hat niemals versucht, diese Stadt zu porträtieren. Was er suchte, war die Konfrontation mit der Moderne."

In Auvers, Pontoise, Médan und Melun malte er Orte und Landschaften, die kein Künstler vor ihm gemalt hatte. Sie dienten Cézanne als Kontrapunkt zu seinen Provence-Landschaften. Für den Experten Coutagne konnte Cézanne einige der Ansichten seines Lieblingsmotivs, des Mont Sainte-Victoire, nur malen, weil er zuvor in Paris mit Farbe, Bildstruktur und Form experimentiert hatte.

Die Ausstellung zeigt Cézanne als Maler von Paris. Die Ausstellung »Cezanne und Paris« ist eine Ausstellung des »Musée du Luxembourg«, ausgerichtet von der »Rmn-Grand Palais« in Zusammenarbeit mit dem »Petit Palais« (»Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris«). Teile der Ausstellung sind außerordentliche Leihgaben des »Musée d‘Orsay«.

Die Ausstellung, die ungefähr 80 Werke umfasst, ist in folgende Abschnitte gegliedert:


Paris nach dem Vorbild Zolas

Ermutigt und unterstützt von Zola, den er in Aix-en-Provence am Collège Bourbon kennenlernt, folgt Cézanne dessen Beispiel und zieht 1861 gegen den Willen seines Vaters in die französische Hauptstadt um „Künstler“ zu werden. Dort verkehrt er regelmäßig an der Académie Suisse und lernt andere Maler wie Pissarro und Guillaumin kennen und freundet sich mit ihnen an. Das traditionell von der Akademischen Kunst und dem Salon geprägte Paris ist zu jenem Zeitpunkt Schauplatz der Revolte und der Avantgarde. Während dieser Studienjahre eignet Cézanne sich sowohl die klassischen als auch die modernen Methoden an. So zeugen seine Zeichenhefte von einem aufmerksamen Blick auf die großen Meister der Malerei wie Rembrandt, Poussin oder Delacroix, sowie der antiken, der klassischen und der barocken Bildhauerei (hauptsächlich anhand von Kopien Michelangelos und Pugets). Gleichzeitig nimmt er an der impressionistischen Bewegung teil, ohne sich ihr jedoch vollständig anzuschließen. Cézanne bleibt bis 1905 in Paris. Obwohl hier seine Fertigkeiten als Maler heranreifen, stellt er die Stadt jedoch nur selten auf seinen Bildern dar. Nie erwähnt er die berühmten Orte. Stattdessen malt er den Blick aus seinem Fenster oder von einer Dachterrasse... Einzige Ausnahme: Die Darstellung der Rue des Saules. Cézanne baut seine Staffelei zwar auf dem Montmartre auf – doch ist die Straße auf dem Gemälde menschenleer.

Paris, außerhalb der Stadtmauern, Richtung Auvers

Ist sein Wohnsitz zwar durchaus Paris, so bewegt sich Cézanne trotzdem permanent von einem Ort zum anderen (zwanzig verschiedene Adressen sind von ihm bekannt) und verlässt auch immer wieder die Stadt. Um „sur-le-motif“ zu malen, arbeitet er an der Landschaftsmalerei und folgt der impressionistischen Schule Pissarros und Guillaumins. Letztere schließen sich der traditionellen. Landschaftsauffassung Courbets, Corots und der Maler von Barbizon an, die über die Darstellung Pariser Landschaften eine gewisse französische Identität zu transportieren versuchen. Sehr rasch setzt sich Cézanne, der bestrebt ist, „aus dem Impressionismus etwas Solides und Dauerhaftes wie die Kunst der Museen“ zu machen jedoch als der Meister der Bewegung durch. Das um 1880 entstandene Gemälde Le pont de Maincy drückt diese Haltung besonders gut aus.

Paris, die Versuchung

Dem Beispiel eines Courbet oder Renoir folgend, widmet sich Cézanne insbesondere der Aktmalerei. Zwischen 1870 und 1877 malt er, wahrscheinlich im Anschluss an die Lektüre Flauberts, die Versuchung des Heiligen Antonius. In diesen Jahren entstehen auch zahlreiche weiterer Gemälde mit erotischem Unterton: Moderne Olympia, Orgie, Lutte d‘amour ... Später, im Jahr 1899, zeitgleich zur Entstehung des Portraits des Kunsthändlers Vollard, arbeitet Cézanne laut diesem bereits an seinen Badenden (Les Grandes Baigneuses): Er sucht nicht mehr nach der erotischen Dimension des menschlichen Körpers, sondern entwirft eine neue Ausdrucksform für den Akt und erfindet seine eigene Bildsprache.

Posieren wie ein Apfel Stillleben und Portraits

Für Cézanne ist das Stillleben nur ein Motiv unter vielen. Dem menschlichen Körper oder einem Berg entsprechend, eignet sich das Stillleben besonders gut als Raumstudie und zur Erforschung der Körpergeometrie sowie der Beziehung zwischen Farben und Formen: „Wenn die Farbe ihren höchsten Reichtum zeigt, erreicht auch die Form ihre größte Fülle“, meinte der Künstler. Unter den ungefähr 1000 verzeichneten Gemälden Cézannes befinden sich etwa 200 Stillleben. Ob erotisches Thema oder Annäherung an das Portrait, sie alle „erzählen“ Paris genauso gut wie eine Landschaftsdarstellung. Unter diesen Portraits, in deren Hintergrund häufig Tapeten zu sehen sind, finden sich die Hauptdarsteller seiner Paris-Aufenthalte: Victor Chocquet, der erste Förderer Cézannes, oder Ambroise Vollard, derjenige Händler, der seine ersten Ausstellungen organisierte.

Die Wege der Stille

Ab 1888, nach einigen Jahren in der Provence (1882-1888), verbringt Cézanne mehrere Aufenthalte in der Nähe von Paris. Er bleibt einen Sommer lang in Montgeroult bei Auvers und besucht Monet 1894 in Giverny. Seine besondere Vorliebe gilt jedoch in den 1890er Jahren Maison-Alfort und Créteil am Ufer der Marne, sowie der Gegend um Marlotte und Fontainebleau. Cézanne erliegt dem Zauber der Flussufer. Er findet dort Frische, Ruhe und Gelassenheit, und seine dort entstandenen Werke vermitteln die „Stille“ der Natur. Während er in Paris eher ruhige Blau- und Grüntöne verwendet, komponiert er in der Provence Symphonien aus Goldtönen, wie in seinen Darstellungen des Mont Saint-Victoire. Nachdem Cézanne Paris für sich gewonnen hat und seine Kunst ein für alle Mal beherrscht, zieht er sich endgültig auf seinen ihm im Laufe der Zeit immer mehr ans Herz gewachsenen provenzalischen Landsitz zurück.


Weblinks:

Cezanne und Paris - Musée du Luxembourg

Paul Cezanne 180. Geburtstag

Paul Cézanne - Sein Leben - www.kunst-zeiten.de

Literatur:

Cézanne
Cézanne
von Ulrike Becks-Malorny

Cezanne in der Provence
Cezanne in der Provence
von Paul Cézanne und Evmarie Schmitt

Samstag, 25. April 2020

»Die Erschaffung des Adam« in Zeiten der Corona-Krise


»Die Erschaffung des Adam« in Zeiten der Corona-Krise neu unter dem Gesichtspunkt der Abstandswahrung interpretiert.
Adam setzt durch das Tragen von Handschuhen ein Zeichen.

»Die Erschaffung des Adam« ist ein oft reproduzierter Ausschnitt aus dem Deckenfresko des Malers Michelangelo Buonarroti in der »Sixtinischen Kapelle«.

Das weltberühmte Gemälde »Die Erschaffung Adams« ist das zentrale Werk des Deckenfreskos von Michelangelo (Michelangelo Buonarotti, 1475 - 1564), das auch als Genesis-Fresko bekannt ist. Es gehört zu einer Reihe von Illustrationen des Buches Genesis in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan in Rom, die Papst Julius II. in Auftrag gab.

Die Erschaffung Adams von Michelangelo

Einige Kunstkritiker betrachten es als das größte bildnerische Werk des Christentums. Das Fresko beeinflusste eine Vielzahl von zeitgenössischen Werken, darunter das Ölgemälde „Die Erweckung des Lazarus“ (um 1517) von Sebastiano del Piombo.

Weblink:

„Die Erschaffung Adams von Michelangelo - blog.singulart.com